Theaterabende begeistern die Besucher

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Sonntag, Januar 15, 2023

"Mit so einer tollen Resonanz hätten wir echt nicht gerechnet" so Gerd Gohlke im Namen aller seiner Mitspieler bei den diesjährigen Theaterabenden der Laienspielgruppe des TVF. Denn der Start war etwas holprig. Wie berichtet musste die Premiere, die normalerweise immer an der Weihnachtsfeier stattfindet, wegen Krankheitsfällen im Ensemble auf den Seniorennachmittag verlegt werden. Da waren dann alle wieder fit bis auf Souffleuse Erika Kappes. Einen so wichtigen Part innerhalb weniger Tage zu ersetzen ist nicht einfach, doch auch das schaffte die Gruppe mit Hilfe von Melissa Jarmuty. "Inzwischen sind wir alle froh, dass es auch unserer Erika Kappes wieder besser geht", so Gerd Gohlke. Und so konnte der Bauernschwank in drei Akten "Wer suchet der findet", der wieder gespickt war mit viel Lokalkolorit, neben dem Seniorennachmittag noch insgesamt an vier Abenden in der stets gut besuchten Turnhalle aufgeführt werden. "Das Publikum ist zwar bei jeder Aufführung anders, aber sie waren alle begeistert" freut sich die Truppe. Und für alle, die es dennoch nicht geschafft haben einen der Theaterabende zu besuchen, hier noch mal ein kurzer Abriss über das Stück.
Bauer Josef Glasinger (Peter Manges) hat es nicht leicht auf dem Glasinger Hof. Er geht gerne mal ins Wirtshaus, doch seine Frau Walli (Karin Lutz) passt ihn immer wieder ab, wenn er dann spät abends nach Hause kommt. Selbst die Verstecke der Schnapsflaschen hat sie ausgespäht. Ausgesperrt von seiner "Alten" sitzt er des Morgens auf der Bank im Hof, mit Kopfverband. Sein Knecht Bertl (Gerd Gohlke), der von der Magd Fanni (Viola Doll) seit fünf Jahren "gejagt" wird, aber eigentlich "ä Schäni" will, begrüßt ihn. Bertl hat ebenfalls einen Kopf- und Armverband. Als sich dann noch Sohn Flori (Marcel Jarmuty) mit Kopfverband dazu gesellt, fragt man sich, was da wohl los war. Alle Drei sind über den Schubkarren, der des Nachts mitten im Weg stand, gestolpert. Wie sich herausstellt, war die Magd Fanni (Viola Doll) die Übertäterin. Eigentlich wollte sie den Schubkarren in die Scheune fahren, doch im Fernseher lief die Sendung "Sturm der Liebe" mit ihrem Schwarm Paul, so hat sie die Karre einfach stehen lassen, um nix zu verpassen.
Dass Flori im heiratsfähigen Alter ist, hat auch der schlitzohrige Viehhändler Jakl (Roman Troia) mitbekommen, der sofort zwei Hochzeitskandidatinnen auf dem Hof vorstellen will. Bauer Josef sucht unbedingt eine neue Milchkuh, aber vom Jakl kauft er nix. Eine kräftig gebaute, gutaussehende braune, üppig ausgestattet und aufnahmefähig soll sie sein. Knecht Bertl kommt da eine Idee. Im Friedrichsfelder gibt es doch die Rubrik "Fundgrube" und da geben die Beiden eine Suchanzeige auf. Die gleiche Idee hat die Magd Fanni, die Flori vorschlägt, ebenso eine Suchanzeige aufzugeben. Der Unterschied ist nur, dass Flori keine Kuh, sondern eine Frau fürs Leben sucht. Inzwischen hat Knecht Bertl die Feriengäste Amalie Hirnbeiß (Irmgard Kahle) und ihr unterdrückter Ehemann Gustav (Peter Großmann) vom Bahnhof abgeholt. Während Amalie den "Friedrichsfelder Bauergott" Bertl umgarnt, schwärmt Gustav für alles, was weiblich ist. Da taucht auch schon Jakl mit den Hochzeitskandidatinnen auf. Gleich bietet er sie Flori an, der jedoch nur seine Traumfrau im Kopf hat. Begeistert von den beiden Hochzeiterinnen Genoveva aus Edingen (Natascha Siesz) und Annemirl vom Ferkelhof in Plankstadt (Jutta Preißendörfer), zeigt sich auch der Bauer Josef und die Bäuerin Walli, da beide eine Mitgift von 40 beziehungsweise 50tausend Euro mitbringen.
Die Bäuerin richtet erst mal Zimmer für eine Übernachtung der Hochzeitskandidatinnen her und Bauer Josef geht mit Jakl einen "Absacker" trinken. Am späten Abend kommen beide angeheitert zurück und Jakl erzählt dem Bauern eine schaurige Geschichte von alten Zeiten, als auf dem Hof gespenstige Dinge passierten. Sobald damals der Bauer Gelüste auf eine Magd oder andere Weiberleut bekam, schlug jemand einen Holzscheit auf den Kopf des Bauern und der Holzscheit fehlte am nächsten Tag. Als Jakl übermüdet den Hof verlässt, wird es spannend. In der Dunkelheit schleicht sich eine weiße Gestalt zum Fenster der Mädels und verfolgt von einer ebenfalls weiß gekleideten Gestalt, bekommt er einen Holzscheit auf den Kopf und wird "weggeschleift". Der Bauer zeigt keine Angst vor Geistern und versucht auch mit den Hochzeiterinnen Kontakt aufzunehmen. Seine Frau schleicht ihm nach und dann muss auch er Bekanntschaft mit einem Holzscheit machen. Am nächsten Morgen reicht es Amalie Hirnbeiß und sie reist mit ihrem am Kopf verletzten, angeblich "mondsüchtigem" Ehemann Karl Gustav frühzeitig ab. Sie möchte ihrem Mann die Mondsüchtigkeit zu Hause austreiben.
Auch der Bauer hat Kopfschmerzen vom Vorabend. Er geht erst mal in den Stall. Die Ankunft von Vroni (Vanessa Doll) löst auf dem Hof weiteres Chaos aus. Vroni hat in der Stadt bei der Zeitung gearbeitet und ist die Tochter der besten Freundin der Bäuerin. Die Vroni wollte eigentlich schon immer auf einem Bauernhof arbeiten, deshalb kam ihre Anfrage an Walli, ob sie bleiben könnte. Dann stellt sichnoch heraus, dass Vroni die geträumte Traumfrau von Flori ist. Zuerst mal muss Vroni ihre Koffer vom Bahnhof holen. Auf die Frage des Bauern, ob für ihn jemand da war, versteht er nur Zeitung und denkt, die neue Milchkuh sei angekommen, auch Knecht Bertl glaubt dies und als dann noch Flori sagt, er hätte seine Traumfrau gesehen, denkt Walli, dass sie inzwischen von drei Deppen umgeben ist. Als Flori seine Vroni das erste Mal sieht, ist es "Liebe auf den ersten Blick". Fanni freut sich für die Beiden und muss nun unter Tränen alleine weiter leiden. Ihr Bertl springt, trotz allen Versuchen, nicht auf sie an. Das ändert sich, als Vroni dies in die Hand nimmt und aus dem Mauerblümchen eine attraktive Frau macht. Zuvor muss sich Vroni aber erst noch den "Späßchen" des Bauers und des Knechtes aussetzen, um als "Katastrophe" versteckt zu werden. Am Ende zeigt Fanni ihr ganzes Talent und stellt sich Bertl und der Familie in neuem Outfit vor. Bertl ist sofort begeistert und möchte am liebsten "der Knopf an ihrer Bluse sein".
So hat nun auch die Fanni (in vier Wochen wird geheiratet, dem Pfarrer hab ich schon vor drei Jahren Bescheid gesagt) ihren Bertl. Flori ist überglücklich seine Traumfrau gefunden zu haben und die Bäuerin sagt zu ihrem Josef: "Bei so viel Glück bekommst Du Deine Wunderkuh auch noch!" Darauf Josef: "Die brauch ich jetzt nicht mehr, ich hab ja Dich!"

Marion Schatz